Autor:
Sofia Caspari
Verlag:
Bastei Lübbe
Seiten:
524
ISBN:
978-3-404-17346-4
Preis:
€ 9,99
Klappentext:
Ein
Dorf am Rande des Hunsrücks: Anne und Thomas lieben einander, sehen
jedoch als Magd und Knecht des Großbauern Reichard keine
Möglichkeit, eine Familie zu gründen. Zudem beginnt Reichard, Anne
nachzustellen. Als ein Auswanderungsagent durch ihr Dorf reist und
von Brasilien berichtet, beschließen Anne und Thomas, die Überfahrt
zu wagen. Doch ihre Ersparnisse reichen zunächst nur für Annes
Schiffspassage. Auf der Reise tritt sie in die Dienste eines jungen
Mannes, der geheime Pläne verfolgt und auch ihr Schicksal
mitbestimmen wird...
Meine
Meinung:
Diese
Geschichte spielt im Jahr 1844 in Kreuznach. Nachdem die Magd Anne
immer wieder von ihrem Lehnsherren Reichard belästigt wird,
entscheiden sie und der Knecht Thomas von dort wegzulaufen. Von einem
Auswanderungsagent erfahren die beiden, dass der brasilianische
Kaiser in Petropolis eine neue Sommerresidenz bauen möchte und
Arbeitskräfte hierfür sucht. Ihnen wird – wie vielen weiteren
Deutschen damals – versprochen, dass in Brasilien für sie gesorgt
ist. Sie werden eine Arbeit finden und auch ein Haus wird für sie
gebaut. Doch ihr gespartes Geld reicht zunächst nur für Annes Reise
– Thomas verspricht, so schnell es ihm möglich ist, nachzukommen.
Auf ihrer Reise entdeckt sie Wilhelm Berlau, den Enkel eines
benachbarten Gutshofs aus ihrem Heimatort. Er hilft ihr finanziell
und bei den bürokratischen Angelegenheiten und bietet ihr an, ihre
Schulden bei ihm auf der Reise abzuarbeiten...
Nachdem
sich seine Mutter das Leben nahm, versucht Wilhelm Berlau
herauszufinden, warum sie dies tat. In den Dingen, die sie ihm
hinterlassen hat, befindet sich auch ihr altes Tagebuch mit der Bitte
an ihn, es zu lesen. Darin liest Wilhelm, dass auch schon sein Vater
Severin Hellmann und seine Mutter vorhatten, nach Brasilien
auszuwandern. Gemeinsam mit ihrem Bruder Hanno – Wilhelms Onkel –
machte sich schließlich sein Vater nach Brasilien auf und hat sie
daraufhin nie wieder bei seiner Mutter gemeldet. Wilhelms Mutter kam
nie über diesen Verlust hinweg und daher macht Wilhelm seinen Vater
für den Tod seiner Mutter verantwortlich. Er möchte herausfinden,
wo sein Vater ist und möchte ihn zur Rede stellen...
Anne
und Wilhelm sind zwar die beiden Hauptpersonen dieser Geschichte,
doch wir lernen auch noch weitere Personen kennen und erfahren mehr
über sie. So lernen wir in Brasilien Severin näher kennen und
erfahren mehr über ihn und was aus ihm geworden ist. Auch Thomas
verfolgen wir weiter und auch er erlebt eine interessante Geschichte
und abenteuerliche Reise.
In
manchen Teilen erfahren wir dann auch, was 25 Jahre vor der
eigentlichen Geschichte mit Severin und Lydia – Wilhelms Mutter –
geschah. Diese Einblicke fand ich sehr interessant und las sie sehr
gerne. Doch fürs eigentliche Geschehen waren sie nicht allzu
wichtig.
Interessant
wurde die Geschichte dann in Brasilien. Wilhelm zieht im Hintergrund
leise die Strippen und setzt Anne gerne als Schachfigur ein. Doch
auch er selbst spielt eine große Rolle darin, seinem Vater Severin
Übel mitzuspielen, ohne dass dieser weiß, wen er da in seinem Haus
als Gast empfängt. Wilhelm geht in seinem Hass auf seinen Vater
regelrecht auf und setzt alles auf eine Karte, um diesen „bluten“
zu lassen. Dies fand ich sehr spannend und war ein regelrechter
Pageturner.
Fazit
„Der
Tanz des Kolibris“ ist eine spannende Auswanderergeschichte ins
ferne Brasilien, mit interessanten Charakteren, über die man gerne
mehr erfährt. Jede der Personen und ihre jeweilige Geschichte sind
spannend geschrieben und auch die Nebenfiguren waren sehr
interessant. Ich flog gegen Ende regelrecht durch das Buch und war
begierig darauf zu wissen, wie es mit Anne, Thomas, Wilhelm und
Severin endet.
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